Quelle: Google Earth

Zum Beispiel Frau ​Manuela Mock , die Prinzessin vom Main, die seit vielen Jahren am Baseler Platz eine Boutique betreibt und dort auch wohnt. In einem Artikel den Sie 2015 schrieb, erwähnte sie schon nebenbei, das der Verkehrslärm am Baseler Platz immens ist, sie aber so gesund und gefestigt ist, das Ihr der Lärm nichts ausmacht. Jetzt, drei Jahre nach dieser Aussage, sieht die Angelegenheit ganz anders aus. Der Lärm zermürbt die Menschen, macht Sie krank. Man kann die Augen vor unangenehmen Dingen verschließen, wegsehen, aber unsere Ohren können das nicht. Der Lärm hagelt ungebremst auf uns ein. Lärm macht krank, das ist nichts neues und es gibt zahlreiche Publikationen über dieses Thema. Hierzu habe ich schon vor Monaten einen Artikel verfasst. Mehr erfahren...

Hier zwei Momentaufnahmen, aufgenommen von Frau M.M.
Der täglichem Wahnsinn auf dem Baseler Platz.

Frau Manuela Mock., Mieterin im Haus am Baseler Platz kontaktierte mich und bat mich um Hilfe in Bezug auf Lärmschutzfenster. Nach einem telefonischem Beratungsgespräch vereinbarten wir einen Vor-Ort-Termin am Baseler Platz. Ich machte mir ein Bild von den Gegebenheiten und dem Gebäude.
Das Gebäude ist typisch für die Bauweise am Baseler Platz, es gibt mehrere Gebäude mit ähnlichem Stil in unmittelbarer Umgebung die zum Teil unter Denkmalschutz stehen. Jugendstil- und  Neurenaissancefassaden mit rotem Sandstein, Baujahr ca. 1890-1900. Dieses Gebäude schien mir nicht unter Denkmalschutz zu stehen, Die beiden aufgesetzten, modernen Etagen, wer genehmigt sowas? Vor meinem Auge sehe ich einen kleinen, ergrauten Beamten mit Nickelbrille, der die langen fettigen Haare von links nach rechts über die Halbglatze scheitelt, einen Geldkoffer entgegen nimmt und dafür ein Dokument abstempelt und es an einen Mann übergibt mit 3 Goldringen an seinen wulstigen Fingern. Dazwischen schwelt eine dicke Zigarre.  Das Hupen eines Autos bringt mich in die Realität zurück.

Ich betrete Ihren Laden, die Eingangstür befindet sich ca. zwei Meter von der Hauptstrasse entfernt, an dem die Autos vorbeifahren, die Geräuschkulisse ist schon bemerkenswert. Sie begrüsst mich, ich verstehe kein Wort, weis aber das es eine nette Begrüßung sein muss, sie lächelt mir freundlich zu. Nachdem die Tür geschlossen ist, ist eine Konversation möglich. Nun nehmen wir die Wohnung in Augenschein. Ihr Schlafzimmer ist ca. 7-8 Meter von der Kreuzung entfernt, getrennt durch Holzfenster die im Jahre 1994 produziert wurden, immerhin mit einer Isolierverglasung der ersten experimentellen Generation, mit heutigen  Verglasungen nicht zu vergleichen. Die Dichtigkeit der Rahmen lässt ebenfalls zu wünschen übrig, Zugluft dringt zwischen Rahmen und Flügel ein und damit auch der Lärm. Ihr Bett hat Sie in ihre Küche verfrachtet, die Richtung Innenhof liegt, dort ist es erträglicher, ein schlafen in ihrem Schlafzimmer ist unmöglich.
Da wir das Übel nicht an der Wurzel packen können. z.B. Den Verkehr aus Wohngebieten verbannen, müssen wir bauliche Maßnahmen ergreifen.
Das Ergebnis meiner Begutachtung war recht einfach, alte Holzfenster raus, neue Schallschutzfenster einbauen. Wandanschlüsse zwischen Mauerwerk und Fenster müssen Schalldicht und Fachgerecht ausgeführt werden, jede kleine Unachtsamkeit oder nicht fachgerechte  Montage, lässt das beste Schallschutzfenster zu einem löchrigem Käse werden.

Jetzt muss ich technisch werden, das heißt den potentiellen Kunden darüber informieren worin die Unterschiede zwischen einem "normalen" Fenster und einem Schallschutzfenster bestehen. Dieser Qualitätsunterschied macht sich natürlich auch im Preis bemerkbar. Dies sind nur die wesentlichen Unterschiede, im Detail gibt es noch einige mehr auf die ich jetzt nicht eingehen möchte, da sie den potentiellen Kunden evtl. überfordern kann. Der Kunde will eigentlich nur in Ruhe schlafen und leben.
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Nach der Besichtigung der Wohnung, der Fenster und dem Informationsgespräches verließen wir die Wohnung um den Baseler Platz auf uns wirken zu lassen und ich wollte einige dB Messungen vornehmen. im Schnitt wurden 70-80 dB erreicht, wenn die Strassenbahn oder Busse erschienen wurden 85 dB erreicht. Hupen von Autos erreichten 110-120 dB (bei 130 dB ist die Schmerzgrenze erreicht). Der Termin fand zwischen 11 Uhr und 12 Uhr statt, eine relativ ruhige Zeit. In der rush-hour ist es hier unerträglich.
Mir fiel jetzt auch der Gestank auf den die Autos und vor allen Dingen die Busse und LKWs erzeugen, alles Diesel Fahrzeuge die schwarze, stinkende Wolken ausstoßen und sich den Weg in meine Lungen suchen. Messgeräte die diese Schadstoffe messen, sucht man am Baseler Platz vergebens.
Hessen war noch nie so Grün, Frankfurt war noch nie so Grün, fällt mir ad hoc ein, woher kenne ich diesen Slogan? habs vergessen.
Aber dieser Gestank lässt mich in Gedanken über 35 Jahre zurückreisen, Als kleiner Wessi stand ich in Schwerin an einer stark befahrenen Kreuzung in der Nähe des Schweriner Schlosses und wartete auf das grüne Ampelmännchen. Wartburg und Trabbi verseuchten die Luft, es war unerträglich für mich, ich schaute mich um ob es den anderen Passanten auch so erging, schaute aber nur in fahle Gesichter mit dunklen Augenringen, denen der Gestank nichts auszumachen schien. Als endlich das grüne Ampelmännchen erschien, wollte ich nur schnell über die Kreuzung huschen und diesen Platz verlassen, verfolgt von fahlen Menschen die  mich jetzt an Zombies aus Walking Dead erinnerten.
Die nette Verabschiedung von Frau Manuela Mock holte mich in die Realität zurück. Der Termin war vorbei und hier muss was geschehen. Ich konnte den Baseler Platz verlassen und war froh darüber, zurück lies ich eine nette Frau, ich habe sie in der Hölle zurück gelassen.